Erkrankungen, die hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden, werden als sexuell übertragbare Krankheiten bezeichnet. Sie sind auch bekannt als sexually transmitted diseases (STD) oder sexuell übertragbare Infektionen (STI). Die Erreger können Bakterien, Viren, Pilze oder Einzeller sein. Die Verwendung von Kondomen bietet im Regelfall den sichersten Schutz vor STDs. Häufig wird auch der Begriff Geschlechtskrankheiten verwendet, da bei einigen dieser Infektionen die Krankheitserreger Symptome an den Geschlechtsteilen verursachen. Meist lassen sich STIs gut behandeln, vorausgesetzt die Infektion wird auch entdeckt. Wenn keine rechtzeitige Diagnose bzw. Behandlung erfolgt, kann das schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, z. B. erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS). Auf die meisten Erreger kann man nach einer Blutabnahme mit der gewonnenen Blutprobe testen. Einige Erreger müssen aber in einer Kultur herangezüchtet oder mittels PCR nachgewiesen werden, was einige Tage bis wenige Wochen dauern kann.
Als HIV werden zwei Spezies behüllter Viren aus der Gattung der Lentiviren in der Familie der Retroviren bezeichnet. Dieser werden HIV Typ 1 (HIV-1) bzw. HIV Typ 2 (HIV-2) genannt. Wobei HIV1 bei uns viel verbreiteter ist als HIV2 (kommt vorwiegend in Westafrika vor). Allgemein spricht man aber meist nur vom HIV. Das HI-Virus (HIV, human immunodeficiency virus) greift bestimmte Zellen des menschlichen Immunsystems an. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt zum Verlust dieser Immunzellen und damit zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Immunsystems (bei starker Verminderung spricht man von AIDS). HIV wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret und den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut übertragen. Die häufigsten Übertragungswege stellen ungeschützter Geschlechtsverkehr und gemeinsame Nutzung von Spritzbesteck zum intravenösen Drogengebrauch dar. HIV wird nicht durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Inkubationszeit beträgt etwa 3 bis 6 Wochen. Krankheitszeichen einer akuten HIV-Erstinfektion sind oft unspezifisch und entsprechen denen eines akuten viralen Infekts (z. B. grippaler Infekt). An einer Schutzimpfung wird laufend geforscht, jedoch ist bis dato (März 2023) keine verfügbar.
Die erste Laboruntersuchung bei Verdacht auf einer Infektion mit dem HI-Virus basiert auf den kombinierten Nachweis von spezifischen Antikörpern und dem HIV-1-p24-Antigen (HIV 1/2 Suchtest bzw. HIV 1/2 Screeningtest oder einfach HIV 1/2 Combo). Wichtig bei diesem Test ist es, die sogenannte diagnostische Lücke abzuwarten, indem der Test noch nicht aussagekräftig ist. Bis zur Nachweisbarkeit spezifischer Antikörper nach einer Infektion mit dem HI-Virus vergehen im Durchschnitt 22 Tage. Das p24-Antigen ist zum Teil bereits nach 16 bis 18 Tagen im Blutserum nachweisbar. In den europäischen Leitlinien wird ein finaler Test 12 Wochen nach einem potentiellen Risikokontakt empfohlen, um eine HIV-Infektion sicher auszuschließen. Unser HIV-Test der 4. Generation weist eine sehr hohe Sensitivität (Herstellerangabe: 100%) und Spezifität (Herstellerangabe: 100%) auf. Im Fall eines positiven Testergebnisses im Suchtest wird trotzdem immer ein zweiter Test mit einem anderen Verfahren, der sogenannte HIV Western Blot, durchgeführt. Der HIV Western Blot wird einmal mit der gleichen Probe wie der Suchtest gemacht und dann noch einmal mit einer zweiten Blutprobe die an einem anderen Tag abgenommen worden ist (=Bestätigungstest). Erst wenn beide Western Blot Tests ein positives Ergebnis liefern, gilt eine HIV-Infektion als gesichert.
Als weitere direkte Methode gibt es PCR-Tests. Diese haben ein kleineres diagnostisches Fenster (durchschnittlich 11 Tage nach potentiellem Risikokontakt) und weisen im Unterschied zum Antikörper/Antigen-Test die Virus-RNA nach. Wichtig ist hierbei jedoch, dass auf HIV-1 und HIV-2 separat getestet werden muss, da sich die beiden Virus-Typen in ihrer RNA unterscheiden. Auch ist dieser Test ohne konkreten Anlassfall (positiver Suchtest, unklares Ergebnis im Western Blot) kostenpflichtig. Ein positives Testergebnis beim PCR-Test sollte mit einer zweiten Blutprobe bestätigt werden, sofern er nicht selbst schon der Bestätigungstest ist.
Folgende Analysen betreffend HIV-Diagnostik haben wir im Programm:
HIV-1/HIV-2 p24-Antigen/Antikörper Combotest (als Screeningtest)
HIV Western Blot (nur als Bestätigungstest bei positivem Combotest)
PCR auf HIV-1 RNA quantitativ (Privatleistung, außer als Bestätigungstest)
PCR auf HIV-2 RNA qualitativ (Privatleistung, außer als Bestätigungstest)
Die Gattung Chlamydia (C.) und die Gattung Chlamydophila (Cp.) in der Familie der Chlamydiaceae umfassen die drei humanpathogenen Arten C. trachomatis, Cp. psittaci und Cp. pneumoniae. Es handelt sich um unbewegliche und gramnegative Bakterien.
Dieser Artikel über Erkrankungen durch Chlamydien bezieht sich auf Erkrankungen durch Chlamydia trachomatis. Die Serotypen (=Varianten) von C. trachomatis lösen verschiedene Erkrankungen aus:
C. trachomatis(Serotypen D–L) gehört weltweit zu den häufigsten Erregern sexuell übertragbarer Infektionen (STI= sexually transmitted infections). Daher sollte auch eine Untersuchung und Mitbehandlung von allen Sexualpartnern der letzten 60 Tage veranlasst werden, um Reinfektionen zu verhindern.
Die Inkubationszeit für die Erstinfektionen beträgt etwa 1 bis 3 Wochen. Bei Frauen verlaufen bis zu 80% der chlamydienbedingten Genitalinfektionen asymptomatisch. Genitale Infektionen mit C. trachomatis treten bei Männern zunächst als Urethritis auf, die durch Druckgefühl und Schmerzen sowie Brennen beim Wasserlassen auffallen. Chlamydieninfektionen können auch bei ca. 50% der Männer asymptomatisch verlaufen und bleiben daher häufig unerkannt. Chlamydieninfektionen der Urethra verursachen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie einen eitrigen Ausfluss. Chlamydien können in die Prostata aufsteigen und weiter in die Nebenhoden. Die dann auftretende Epididymitis ist sehr schmerzhaft und führt die Patienten zum Arzt. Co-Infektionen mit Gonokokken sind relativ häufig, so waren 15% aller männlichen chlamydieninfizierten Patienten der STD-Sentinel-Einrichtungen in Deutschland auch positiv für Neisseria gonorrhoeae. Beim Lymphogranuloma venereum entsteht am Infektionsort nach 3 bis 12 Tagen zunächst ein schmerzloses Bläschen, dann ein oberflächliches Geschwür (Primärläsion). Nach 10 bis 30 Tagen kommt es zu schmerzhaften Schwellungen der regionären Lymphknoten (Bubo), die aufbrechen können. Die Abheilung erfolgt unter Bildung bindegewebiger Narben, Verlegung der Lymphgefäße mit nachfolgenden Abflussstörungen. Je nach sexueller Gewohnheit kann es auch zu einer massiven ulcerösen Proktitis mit schleimigem oder blutigem Ausfluss, Tenesmen und Fieber oder zu perirektalen Abszessen und Fisteln kommen. Bei den Serotypen A-C erfolgt die Erstinfektion meist im Kindesalter und verursacht eine follikuläre Keratokonjunktivitis. Häufige Reinfektionen und bakterielle Superinfektionen führen zur Vergrößerung und zum Zusammenfließen der Follikel (Granulome). Die Folge ist eine narbige Schrumpfung der Bindehaut, der Augenlider und ein Entropium. Das wiederum führt zu dauernden Verletzungen und Infektionen der Hornhaut, die sich entzündlich verändert und eintrübt. Das Trachom ist trotz leichter Behandelbarkeit weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache. Alle Chlamydieninfektionen lassen sich mit Antibiotika behandeln. Eine Impfung gegen C. trachomatis gibt es nicht.
Bei Verdacht auf eine Infektion mit Chlamydia trachomatis, gibt es mehrere Methoden für den indirekten aber auch direkten Erregernachweis. Zu unseren indirekten Nachweismethoden gehört die Bestimmung von IgA- und IgG-Antikörper gegen Chlamydia trachomatis im Serum. Der Nachweis spezifischer IgA-Antikörper kann eine aktive Chlamydieninfektion anzeigen und hat sich als ein wichtiger Marker erwiesen. Der Nachweis von IgG-Antikörpern dient als Marker für eine chlamydienpositive Immunantwort, die entweder eine akute, chronische oder vergangene Infektion anzeigt.
Für den Direktnachweis gibt es PCR-Untersuchungen auf Chlamydia-trachomatis-DNA und die Bakterienkultur. Als Untersuchungsmaterialien kommen Abstriche und Harn zum Einsatz. Für die PCRs gibt es eigene Sets bei uns.
Folgende Analysen betreffend Chlamydien-Diagnostik bieten wir an:
C. trachomatis IgA-Ak CLIA
C. trachomatis IgG-Ak CLIA
PCR auf Chlamydia trachomatis (Urin)
PCR auf Chlamydia trachomatis (Abstrich)
Neben Infektionen mit Chlamydia trachomatis und Trichomonas vaginalis gehörten Gonokokken-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen der Welt. Bei Neisseria gonorrhoeae handelt es sich um gramnegative, aerobe Diplokokken. Der Mensch ist der einzige Wirt und die Übertragung erfolgt durch direkten Schleimhautkontakt mit infektiösem Sekret. Die Gonokokken bewirken eine eitrige Entzündung der Schleimhaut, können selten aber auch hämatogen generalisieren und eine disseminierte Infektion hervorrufen. Die urethrale Infektion des Mannes verursacht in ca. 60 % akute Symptome, die in der Regel zu frühzeitiger Behandlung führen. Allerdings kann bereits vorher eine Übertragung auf Sexualpartner*innen erfolgen. Die klassische zervikale Infektion bei Frauen verläuft dagegen häufig asymptomatisch. Bei Frauen kann es zu vermehrtem Ausfluss und Schmerzen beim Urinieren kommen. Die unkomplizierte urethrale anteriore Gonorrhoe des Mannes tritt frühestens nach einer Inkubationszeit von 2-6 Tagen auf. Die Gonokokken-Infektion der distalen Urethraschleimhaut und der Lacunae urethrales verursacht meist ausgeprägte urethritische Symptome mit eitrigem Fluor. Gelegentlich besteht eine begleitende Balanoposthitis. Seltener sind oligosymptomatische Fälle mit glasigem Ausfluss und nur morgendlichem, eitrigem Sekret („Bonjour-Tropfen“), die klinisch von einer nicht-gonorrhoischen Urethritis, z.B. durch Chlamydien, nicht zu unterscheiden sind. Gonokokken-Infektionen lassen sich mit Antibiotika behandeln, jedoch hat Neisseria gonorrhoeae bereits viele Antibiotika-Resistenzen entwickelt. Eine spezifische Impfung gegen Gonokokken steht nicht zur Verfügung.
Die Diagnostik der Gonorrhoe beruht auf dem direkten Nachweis der Bakterien in Sekreten des Genitaltrakts, des Rektums, des Pharynx, der Konjunktiven mittels Kultur oder in Urinproben (Erststrahlurin) mittels PCR. Nach einem positiven PCR-Ergebnis wird das Anlegen einer Kultur und die Durchführung einer Resistenzbestimmung empfohlen, da N. gonorrhoeae wie oben beschrieben schon viele Antibiotika-Resistenzen ausgebildet hat. Die für die PCR benötigten Testsets erhalten sie bei uns.
Folgende Analysen betreffend Gonorrhö-Diagnostik sind möglich:
PCR auf Neisseria gonorrhoeae (Urin)
PCR auf Neisseria gonorrhoeae (Abstrich)
Abstrichkultur + Resistenzbestimmung
Treponema (T.) pallidum (subspecies pallidum), der Erreger der venerischen Syphilis(auch Lues genannt), ist ein gramnegatives Bakterium und gehört zur Gattung Treponema in der Familie der Spirochaetaceae. Es ist für den Menschen obligat pathogen und er ist das einzige Reservoir des Erregers. Die venerische Syphilis, die am häufigsten durch sexuelle Kontakte übertragen wird, gehört zu den weit verbreiteten Infektionskrankheiten(durch den Übertragungsweg auch Geschlechtskrank). Die Inkubationszeit beträgt durchschnittlich 14-24 Tage, kann aber auch zwischen 10 und 90 Tagen liegen. Nur etwa die Hälfte aller Infektionen mit T. pallidum führt zu einem symptomatischen Verlauf. Der klinische Verlauf der Erkrankung wird eingeteilt in die Frühsyphilis und die Spätsyphilis. Die Frühsyphilis (bis ein Jahr nach Infektion) umfasst die primäre Syphilis (Lues I), in der die Krankheitsmanifestationen am Ort des Eindringens lokalisiert sind, und die sekundäre Syphilis (Lues II) mit generalisierten Krankheitserscheinungen. Zur Spätsyphilis (ab einem Jahr nach Infektion) zählen die tertiäre Syphilis (Lues III) und die Neurosyphilis, auch als quartäre Syphilis bezeichnet. Im primären Stadium entsteht eine derbe Gewebeverhärtung an der Eintrittspforte des Erregers, aus der im Verlauf ein schmerzloses Geschwür entsteht (Synonyme: Primäraffekt, Ulkus durum, harter Schanker), sowie regionale Lymphadenopathie. Beim Mann sind meist die Glans penis und die Penisfurche, bei der Frau häufig die Labien, betroffen. Differenzialdiagnostisch sollte auch an Herpes genitalis und Ulkus molle gedacht werden. Ohne Therapie ist der Übergang in weitere Stadien möglich. Zu Beginn des Sekundärstadiums können Fieber, Müdigkeit, Kopf-, Gelenk- oder Muskelschmerzen auftreten. Gleichzeitig besteht fast immer eine harte Schwellung vieler Lymphknoten. Typischerweise tritt danach ein erst stammbetontes, oft kaum erkenntliches masernähnliches Exanthem ohne Juckreiz auf. Im Kopfhaarbereich kann es zu mottenfraßartigem Haarausfall kommen. Im Bereich der seitlichen Halsabschnitte beobachtet man häufig postinflammatorische Depigmentierungen („Halsband der Venus“). Innerhalb der Mundhöhle können sich verschiedene Plaques bilden (düsterrote Plaques muqueuses, gefurchte Plaques lisses auf der Zunge, derbe weißliche Leukoplakia oris).
Bei unbehandelter und nicht spontan ausgeheilter Frühsyphilis können nach einer bis zu mehreren Jahren dauernden Phase ohne klinische Symptomatik (Lues latens) folgende Erscheinungen auftreten (man spricht dann von der tertiären Syphilis):
Des Weiteren gibt es noch die sog. Neurosyphilis (Quartäre Syphilis, Lues IV). Unter diesem Begriff werden alle Erscheinungsformen der Spätsyphilis am zentralen Nervensystem zusammengefasst. Mögliche Folgen mit ZNS-Beteiligung einer unbehandelten Syphilis sind z. B.:
Die Therapie der ersten Wahl ist in allen Stadien bis heute die Behandlung mit Penicillin, eine Resistenz von Treponema pallidum ist bisher nicht bekannt. Es bildet sich keine lebenslange Immunität nach durchgestandener Krankheit, daher kann es auch zu rezenten Infektionen kommen. Eine Impfung steht nicht zur Verfügung.
Der Direktnachweis des Erregers ist schwierig, weshalb vorrangig indirekte Methoden zum Einsatz kommen. Die Diagnose der Syphilis erfolgt daher in der Regel serologisch. Als Suchtest bei Erstinfektion haben sich der TPHA- und der TPPA-Test (Treponema pallidum-Hämagglutinations- bzw. Partikelagglutinationstest) bewährt. Diese Tests zeigen in der Regel 2-3 Wochen nach der Infektion ein positives Ergebnis, das in den meisten Fällen lebenslang bestehen bleibt. Als primärer Test wird bei uns ein TPHA durchgeführt. Bei positivem Suchtest ist eine weitere Absicherung der Spezifität des Befundes erforderlich. Auf Anordnung kommt als Bestätigungstest ein ELISA (Enzyme-linked Immunosorbent Assay) zum Einsatz der spezifische IgM-Antikörper gegen Treponema pallidum nachweist. Sind Such- und Bestätigungstest positiv, gilt eine Infektion mit T. pallidum aus serologischer Sicht als gesichert. Auch wird bei positivem Suchtest ein Cardiolipin-Antikörpernachweis mittels RPR-Test durchgeführt. Lipoidantikörper gelten als unverzichtbarer Marker der Entzündungsaktivität der Treponemeninfektion. Sie werden ca. 4-6 Wochen nach der Infektion nachweisbar. Bei negativem Befund und weiter bestehendem Verdacht auf eine Frühsyphilis sollte der Suchtest nach 1-2 Wochen, ggf. auch mehrfach wiederholt werden. Erst nach 8-10 Wochen kann bei eindeutig negativen Ergebnissen eine primäre Syphilis ausgeschlossen werden.
Mit der Antikörperbestimmung ist eine Unterscheidung von Zweitinfektion bzw. Reinfektion und Reaktivierung nicht möglich. Die humorale Immunantwort erfolgt im Sinne eines Boostereffektes und bewirkt einen signifikanten Anstieg (mindestens zwei Titerstufen bei Paralleltestung, im gleichen Labor zum Zwecke der Vergleichbarkeit mit einem Vorserum) z.B. des TPHA-/TPPA- und des Lipoidantikörpertiters. Nach Therapie kommt es meist wieder zu einer rückläufigen Lipoidantikörperkinetik, während der TPHA-/TPPA-Titer auf hohem Niveau über lange Zeit persistieren kann.
Folgende Analysen betreffend der Syphilis-Diagnostik bieten wir routinemäßig an:
TPHA (als primärer Suchtest)
T. pallidum IgM-Ak (auf Anforderung als ELISA-Bestätigungstest bei positivem TPHA)
VDRL/RPR-Test (zur Verlaufskontrolle)
Pathogene, deren Gemeinsamkeit das potentielle Verursachen einer Leberentzündung (Hepatitis) ist. Die Inkubationszeiten haben eine große zeitliche Bandbreite (bei Hepatitis-A ca. 2 Wochen, bei Hepatitis-B 45-180 Tage). Auch die Infektionswege sind sehr vielfältig. Während das Hepatitis-A-Virus und das Hepatitis-E-Virus vorrangig durch verunreinigtes Wasser und Lebensmittel sowie das Hepatitis-C-Virus direkt durch Blutkontakt übertragen werden, besteht bei allen Hepatitis-Viren die potentielle Gefahr der Übertragung durch Sexualkontakte. Beim Hepatitis-B-Virus ist ungeschützter Geschlechtsverkehr sogar die primäre Infektionsquelle. Das Hepatitis-D-Virus weist eine Sonderstellung auf, da es allein nicht vermehrungsfähig ist. Nur Personen mit einer aktiven Hepatitis-B-Virus-Infektion haben das Risiko einer Co-Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus. Die Behandlung muss immer auf das jeweilige Virus angepasst werden. Schutzimpfungen gibt es nur gegen Hepatitis A und B (schützt zugleich gegen das Hepatitis-D-Virus).
Folgende Analysen betreffend der Hepatitis-Diagnostik bieten wir routinemäßig an:
Allgemeine Leberfunktionsparameter = LFP (Transaminasen, alkalische Phosphatase, Gesamt-Bilirubin)
Hepatitis-A-IgM-Ak (ein positives Ergebnis zeigt eine frische Infektion an)
Hepatitis-A-IgG-Ak (positiv bei schon länger aktiver oder abgelaufener Infektion sowie nach Impfung)
HBsAg (Teil des Hepatitis-B-Suchtest, positiv bei aktiver Infektion)
HBsAk (Teil des Hepatitis-B-Suchtest, positiv bei klinisch ausgeheilter Infektion oder nach Impfung)
HBcAk (Teil des Hepatitis-B-Suchtest, kann positiv nach Kontakt mit Hepatitis-B-Virus sein, aber nicht nach Impfung)
HBeAg (Folgeuntersuchung nach positivem Suchtest, ein positives Ergebnis deutet auf eine hochvirämische Infektion hin)
HBeAk (Folgeuntersuchung nach positivem Suchtest, ein positives Ergebnis deutet auf eine niedrigvirämische Infektion hin)
PCR auf Hepatitis-B-Virus quantitativ
Hepatitis-C-Virus Gesamtantikörper
PCR auf Hepatitis-C-Virus quantitativ (Folgeuntersuchung bei Nachweis von HCV-Antikörpern)
Hepatis-D-Antikörper (auf Anordnung als Folgeuntersuchung bei positivem HbsAg, zur Abklärung ob eine Co-Infektion mit dem Hepatitis-D-Virus vorliegt)
PCR auf Hepatitis-D-Virus quantitativ (Privatleistung)
Hepatitis-E-IgM-Ak (ein positives Ergebnis zeigt eine frische Infektion an)
Hepatitis-E-IgG-Ak (positiv bei schon länger aktiver oder abgelaufener Infektion)
PCR auf Hepatitis-E-Virus qualitativ (Privatleistung)
HPV sind Viren, die sehr häufig sexuell übertragen werden. Sie können zu verschiedenen Erkrankungen führen, von harmlosen Warzen bis hin zu Krebs. Bestimmte HPV-Typen können das Zellwachstum stören und so zur Entwicklung von Krebs, insbesondere Gebärmutterhalskrebs, führen. Auf Grundlage ihres onkogenen Potenzials werden HPV in sogenannte Hochrisiko- und Niedrigrisiko-Typen unterteilt.
Die International Agency for Research on Cancer (IARC) der Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft derzeit folgende 12 Hochrisiko-HPV-Typen als sicher karzinogen ein: 16, 18, 31, 33, 35, 39, 45, 51, 52, 56, 58 und 59. In HPV-bedingten Karzinomen lässt sich mehrheitlich DNA des Hochrisiko-HPV-Typs 16 nachweisen. Unter den Niedrigrisiko-HPV-Typen, die Genitalwarzen auslösen können, spielen die Typen 6 und 11 die wichtigste Rolle. Die von persistierenden Infektionen mit Hochrisiko-HPV-Typen (v.a. HPV 16 und 18) ausgelösten Zellveränderungen gehen fast immer ohne Symptome vonstatten.
HPV treten weltweit sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf. Es wird davon ausgegangen, dass HPV-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen gehören. Die meisten sexuell aktiven Menschen infizieren sich mindestens einmal im Leben, meist bald nach Aufnahme der sexuellen Aktivität.
Zur Diagnose von HPV-Infektionen stehen einerseits morphologische Verfahren auf Basis von Abstrichen bzw. Biopsien (Zytologie, Histologie) und andererseits Methoden zum Nachweis von HPV-Nukleinsäuren (PCR) zur Verfügung. Serologische Verfahren (Antikörpernachweis) spielen für die Diagnose von HPV-Infektionen keine Rolle. Die Anzucht von HPV in Zellkulturen ist routinemäßig nicht möglich.
Mittlerweile ist auch eine Impfung gegen Humane Papillomviren verfügbar und steht im kostenfreien Impfprogramm zur Verfügung (externer Link). Die Impfung senkt das Risiko für Genitalwarzen und Gebärmutterhalskrebs um bis zu 90 %, auch das Risiko für Krebs an Rachen, Kehlkopf, Scheide, Anus und Penis wird deutlich gesenkt.
Folgende Analysen betreffend der HPV-Diagnostik bieten wir routinemäßig an:
PCR auf HPV
Im Rahmen unser Infektionsdiagnostik bieten wir folgende Untersuchungsblöcke in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten an:
beinhaltet die folgenden Blutuntersuchungen:
Die Auswertung erfolgt binnen eines Werktages.
beinhaltet die Blutuntersuchungen aus dem STI-Block basic und zusätzlich werden aus einer Probe vom Erststrahl-Morgenurin PCR-Analysen zum Nachweis folgender Erreger durchgeführt:
Die Auswertung erfolgt binnen einer Woche.
Tiefergehende Informationen zu sexuell übertragbaren Infektionen und deren Erregern finden Sie auch auf der Themenseite des deutschen
Robert Koch-Instituts (externer Link).
Einen Überblick über unsere privaten Leistungspakete (einschließlich Tests auf STI) finden sie untenstehend verlinkt.