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Sexuell übertragbare Krankheiten

Krankheiten, die hauptsächlich durch ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen werden, werden als sexuell übertragbare Krankheiten bezeichnet. Sie sind auch bekannt als sexually transmitted diseases (STD) oder sexuell übertragbare Infektionen (STI). Die Erreger können Bakterien, Viren, Pilze oder Einzeller sein. Die Verwendung von Kondomen bietet im Regelfall den sichersten Schutz vor STDs. Häufig wird auch der Begriff Geschlechtskrankheiten verwendet, da bei einigen dieser Infektionen die Krankheitserreger Symptome an den Geschlechtsteilen verursachen. Meist lassen sich STIs gut behandeln, vorausgesetzt die Infektion wird auch entdeckt. Wenn keine rechtzeitige Diagnose bzw. Behandlung erfolgt, kann das schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben, z. B. erworbenes Immunschwächesyndrom (AIDS). Auf die meisten Erreger kann man mit einer Blutprobe testen. Einige Erreger müssen aber in einer Kultur herangezüchtet werden, was einige Tage bis wenige Wochen dauern kann.

Informationen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen/Erregern

Als HIV werden zwei Spezies behüllter Viren aus der Gattung der Lentiviren in der Familie der Retroviren bezeichnet. Dieser werden HIV Typ 1 (HIV-1) bzw. HIV Typ 2 (HIV-2) genannt. Wobei HIV1 bei uns viel verbreiteter ist als HIV2 (kommt vorwiegend in Westafrika vor). Allgemein spricht man aber meist nur vom HIV. Das HI-Virus (HIV, human immunodeficiency virus) greift bestimmte Zellen des menschlichen Immunsystems an. Eine unbehandelte HIV-Infektion führt zum Verlust dieser Immunzellen und damit zu einer verminderten Funktionsfähigkeit des Immunsystems (bei starker Verminderung spricht man von AIDS). HIV wird durch Blut, Sperma, Vaginalsekret und den Flüssigkeitsfilm auf der Darmschleimhaut übertragen. Die häufigsten Übertragungswege stellen ungeschützter Geschlechtsverkehr und gemeinsame Nutzung von Spritzbesteck zum intravenösen Drogengebrauch dar. HIV wird nicht durch Tröpfcheninfektion übertragen. Die Inkubationszeit beträgt etwa 3 bis 6 Wochen. Krankheitszeichen einer akuten HIV-Erstinfektion sind oft unspezifisch und entsprechen denen eines akuten viralen Infekts (z. B. grippaler Infekt). An einer Schutzimpfung wird laufend geforscht, jedoch ist bis dato (März 2023) keine verfügbar.

Die erste Laboruntersuchung bei Verdacht auf einer Infektion mit dem HI-Virus basiert auf den kombinierten Nachweis von spezifischen Antikörpern und dem HIV-1-p24-Antigen (HIV 1/2 Suchtest bzw. HIV 1/2 Screeningtest oder einfach HIV 1/2 Combo). Wichtig bei diesem Test ist es, die sogenannte diagnostische Lücke abzuwarten, indem der Test noch nicht aussagekräftig ist. Bis zur Nachweisbarkeit spezifischer Antikörper nach einer Infektion mit dem HI-Virus vergehen im Durchschnitt 22 Tage. Das p24-Antigen ist zum Teil bereits nach 16 bis 18 Tagen im Blutserum nachweisbar. In den europäischen Leitlinien wird ein finaler Test 12 Wochen nach einem potentiellen Risikokontakt empfohlen, um eine HIV-Infektion sicher auszuschließen. Unser HIV-Test der 4. Generation weist eine sehr hohe Sensitivität (Herstellerangabe: 100%) und Spezifität (Herstellerangabe: 100%) auf. Im Fall eines positiven Testergebnisses im Suchtest wird trotzdem immer ein zweiter Test mit einem anderen Verfahren, der sogenannte HIV Western Blot, durchgeführt. Der HIV Western Blot wird einmal mit der gleichen Probe wie der Suchtest gemacht und dann noch einmal mit einer zweiten Blutprobe die an einem anderen Tag abgenommen worden ist (=Bestätigungstest). Erst wenn beide Western Blot Tests ein positives Ergebnis liefern, gilt eine HIV-Infektion als gesichert.

Als weitere direkte Methode gibt es PCR-Tests. Diese haben ein kleineres diagnostisches Fenster (durchschnittlich 11 Tage nach potentiellem Risikokontakt) und weisen im Unterschied zum Antikörper/Antigen-Test die Virus-RNA nach. Wichtig ist hierbei jedoch, dass auf HIV-1 und HIV-2 separat getestet werden muss, da sich die beiden Virus-Typen in ihrer RNA unterscheiden. Auch ist dieser Test ohne konkreten Anlassfall (positiver Suchtest, unklares Ergebnis im Western Blot) kostenpflichtig. Ein positives Testergebnis beim PCR-Test sollte mit einer zweiten Blutprobe bestätigt werden, sofern er nicht selbst schon der Bestätigungstest ist.

 

Folgende Analysen betreffend HIV-Diagnostik haben wir im Programm:

HIV-1/HIV-2 p24-Antigen/Antikörper Combotest (als Screeningtest)

HIV Western Blot (nur als Bestätigungstest bei positivem Combotest)

PCR auf HIV-1 RNA quantitativ (Privatleistung, außer als Bestätigungstest)

PCR auf HIV-2 RNA qualitativ (Privatleistung, außer als Bestätigungstest)

 

Die Gattung Chlamydia (C.) und die Gattung Chlamydophila (Cp.) in der Familie der Chlamydiaceae umfassen die drei humanpathogenen Arten C. trachomatis, Cp. psittaci und Cp. pneumoniae. Es handelt sich um unbewegliche und gramnegative Bakterien.

Dieser Artikel über Erkrankungen durch Chlamydien bezieht sich auf Erkrankungen durch Chlamydia trachomatis. Die Serotypen (=Varianten) von C. trachomatis lösen verschiedene Erkrankungen aus:

  • Die Serotypen A–C verursachen das Trachom, eine in den Tropen verbreitete chronisch rezidivierende Erkrankung der Bindehäute und Hornhäute des Auges.
  • Die Serotypen D–K verursachen sexuell übertragbare urogenitale Infektionen (und gelegentlich auch Infektionen der Augenbindehaut) sowie nach perinataler Übertragung Infektionen bei Neugeborenen.
  • Die Serotypen L1, L2 und L3 verursachen das Lymphogranuloma venereum, eine sexuell übertragbare Infektion, die vorwiegend in den Tropen vorkommt.

C. trachomatis(Serotypen D–L) gehört weltweit zu den häufigsten Erregern sexuell übertragbarer Infektionen (STI= sexually transmitted infections). Daher sollte auch eine Untersuchung und Mitbehandlung von allen Sexualpartnern der letzten 60 Tage veranlasst werden, um Reinfektionen zu verhindern.

Die Inkubationszeit für die Erstinfektionen beträgt etwa 1 bis 3 Wochen. Bei Frauen verlaufen bis zu 80% der chlamydienbedingten Genitalinfektionen asymptomatisch. Genitale Infektionen mit C. trachomatis treten bei Männern zunächst als Urethritis auf, die durch Druckgefühl und Schmerzen sowie Brennen beim Wasserlassen auffallen. Chlamydieninfektionen können auch bei ca. 50% der Männer asymptomatisch verlaufen und bleiben daher häufig unerkannt. Chlamydieninfektionen der Urethra verursachen Schmerzen und Brennen beim Wasserlassen sowie einen eitrigen Ausfluss. Chlamydien können in die Prostata aufsteigen und weiter in die Nebenhoden. Die dann auftretende Epididymitis ist sehr schmerzhaft und führt die Patienten zum Arzt. Co-Infektionen mit Gonokokken sind relativ häufig, so waren 15% aller männlichen chlamydieninfizierten Patienten der STD-Sentinel-Einrichtungen in Deutschland auch positiv für Neisseria gonorrhoeae. Beim Lymphogranuloma venereum entsteht am Infektionsort nach 3 bis 12 Tagen zunächst ein schmerzloses Bläschen, dann ein oberflächliches Geschwür (Primärläsion). Nach 10 bis 30 Tagen kommt es zu schmerzhaften Schwellungen der regionären Lymphknoten (Bubo), die aufbrechen können. Die Abheilung erfolgt unter Bildung bindegewebiger Narben, Verlegung der Lymphgefäße mit nachfolgenden Abflussstörungen. Je nach sexueller Gewohnheit kann es auch zu einer massiven ulcerösen Proktitis mit schleimigem oder blutigem Ausfluss, Tenesmen und Fieber oder zu perirektalen Abszessen und Fisteln kommen. Bei den Serotypen A-C erfolgt die Erstinfektion meist im Kindesalter und verursacht eine follikuläre Keratokonjunktivitis. Häufige Reinfektionen und bakterielle Superinfektionen führen zur Vergrößerung und zum Zusammenfließen der Follikel (Granulome). Die Folge ist eine narbige Schrumpfung der Bindehaut, der Augenlider und ein Entropium. Das wiederum führt zu dauernden Verletzungen und Infektionen der Hornhaut, die sich entzündlich verändert und eintrübt. Das Trachom ist trotz leichter Behandelbarkeit weltweit die zweithäufigste Erblindungsursache. Alle Chlamydieninfektionen lassen sich mit Antibiotika behandeln. Eine Impfung gegen C. trachomatis gibt es nicht.

Bei Verdacht auf eine Infektion mit Chlamydia trachomatis, gibt es mehrere Methoden für den indirekten aber auch direkten Erregernachweis. Zu unseren indirekten Nachweismethoden gehört die Bestimmung von IgA- und IgG-Antikörper gegen Chlamydia trachomatis im Serum. Der Nachweis spezifischer IgA-Antikörper kann eine aktive Chlamydieninfektion anzeigen und hat sich als ein wichtiger Marker erwiesen. Der Nachweis von IgG-Antikörpern dient als Marker für eine chlamydienpositive Immunantwort, die entweder eine akute, chronische oder vergangene Infektion anzeigt.

Für den Direktnachweis gibt es PCR-Untersuchungen auf Chlamydia-trachomatis-DNA und die Bakterienkultur. Als Untersuchungsmaterialien kommen Abstriche und Harn zum Einsatz. Für die PCRs gibt es eigene Sets bei uns.

 

Folgende Analysen betreffend Chlamydien-Diagnostik bieten wir an:

C. trachomatis IgA-Ak CLIA

C. trachomatis IgG-Ak CLIA

PCR auf Chlamydia trachomatis (Urin)

PCR auf Chlamydia trachomatis (Abstrich)

Neben Infektionen mit Chlamydia trachomatis und Trichomonas vaginalis gehörten Gonokokken-Infektionen zu den häufigsten sexuell übertragbaren Infektionen der Welt. Bei Neisseria gonorrhoeae handelt es sich um gramnegative, aerobe Diplokokken. Der Mensch ist der einzige Wirt und die Übertragung erfolgt durch direkten Schleimhautkontakt mit infektiösem Sekret. Die Gonokokken bewirken eine eitrige Entzündung der Schleimhaut, können selten aber auch hämatogen generalisieren und eine disseminierte Infektion hervorrufen. Die urethrale Infektion des Mannes verursacht in ca. 60 % akute Symptome, die in der Regel zu frühzeitiger Behandlung führen. Allerdings kann bereits vorher eine Übertragung auf Sexualpartner*innen erfolgen. Die klassische zervikale Infektion bei Frauen verläuft dagegen häufig asymptomatisch. Bei Frauen kann es zu vermehrtem Ausfluss und Schmerzen beim Urinieren kommen. Die unkomplizierte urethrale anteriore Gonorrhoe des Mannes tritt frühestens nach einer Inkubationszeit von 2-6 Tagen auf. Die Gonokokken-Infektion der distalen Urethraschleimhaut und der Lacunae urethrales verursacht meist ausgeprägte urethritische Symptome mit eitrigem Fluor. Gelegentlich besteht eine begleitende Balanoposthitis. Seltener sind oligosymptomatische Fälle mit glasigem Ausfluss und nur morgendlichem, eitrigem Sekret („Bonjour-Tropfen“), die klinisch von einer nicht-gonorrhoischen Urethritis, z.B. durch Chlamydien, nicht zu unterscheiden sind. Gonokokken-Infektionen lassen sich mit Antibiotika behandeln, jedoch hat Neisseria gonorrhoeae bereits viele Antibiotika-Resistenzen entwickelt. Eine spezifische Impfung gegen Gonokokken steht nicht zur Verfügung.

Die Diagnostik der Gonorrhoe beruht auf dem direkten Nachweis der Bakterien in Sekreten des Genitaltrakts, des Rektums, des Pharynx, der Konjunktiven mittels Kultur oder in Urinproben (Erststrahlurin) mittels PCR. Nach einem positiven PCR-Ergebnis wird das Anlegen einer Kultur und die Durchführung einer Resistenzbestimmung empfohlen, da N. gonorrhoeae wie oben beschrieben schon viele Antibiotika-Resistenzen ausgebildet hat. Die für die PCR benötigten Testsets erhalten sie bei uns.

 

Folgende Analysen betreffend Gonorrhö-Diagnostik sind möglich:

PCR auf Neisseria gonorrhoeae (Urin)

PCR auf Neisseria gonorrhoeae (Abstrich)

Abstrichkultur + Resistenzbestimmung

Untersuchungsblöcke

Im Rahmen unser Infektionsdiagnostik bieten wir folgende Untersuchungsblöcke in Bezug auf sexuell übertragbare Krankheiten an:

 

STI-Block basic

beinhaltet die folgenden Blutuntersuchungen:

  • HIV-1/HIV-2 p24-Antigen/Antikörper Combotest
  • Hepatitis-B-Suchtest
  • Hepatitis-C Gesamtantikörper
  • TPHA (Suchtest für Syphilis/Lues)

Die Auswertung erfolgt binnen eines Werktages.

STI-Block plus

beinhaltet die Blutuntersuchungen aus dem STI-Block basic und zusätzlich werden aus einer Urinprobe PCR-Analysen zum Nachweis folgender Erreger durchgeführt: 

  • Neisseria gonorrhoeae = Erreger der Gonorrhoe("Tripper")
  • Chlamydia trachomatis
  • Trichomonas vaginalis
  • Mycoplasma genitalium
  • Mycoplasma hominis
  • Ureaplasma parvum
  • Ureaplasma urealyticum

Die Auswertung erfolgt binnen einer Woche.

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